
Was hilft bei Rheuma?
In Österreich sind viele Menschen von Erkrankungen des Bewegungsapparats betroffen. Dazu gehören zum Beispiel Arthrose, rheumatoide Arthritis oder andere Erkrankungen der Knochen und Gelenke. Etwa 1,9 Millionen Menschen leiden regelmäßig unter Rückenschmerzen, rund 1,4 Millionen haben Beschwerden durch Arthrose. Auch entzündlich-rheumatische Erkrankungen spielen eine Rolle: Sie betreffen etwa 200.000–300.000 Erwachsene – also zwischen 2,3–3,3% der Bevölkerung.
Was ist Rheuma?
Wie schon an der Einleitung zu erkennen ist – die Frage „Was ist Rheuma“ lässt sich nicht so einfach beantworten. Es handelt sich nicht um eine Erkrankung mit einer eingegrenzten Symptomatik. Der Begriff Rheuma umfasst hingegen viele verschiedene Erkrankungen, die unter dem Namen „rheumatischer Formenkreis“ zusammengefasst werden.
Dabei können nicht nur die Gelenke, sondern auch Bindegewebe, Muskeln oder sogar innere Organe betroffen sein.
Am bekanntesten ist die rheumatoide Arthritis. Wenn im Alltag von „Rheuma“ die Rede ist, ist häufig diese Erkrankung gemeint. Sie zeigt sich durch Entzündungen der Gelenke, vor allem der Gelenkinnenhaut. Typischerweise sind Hände, Zehen, Knie, Hüft- oder Sprunggelenke betroffen – grundsätzlich kann jedoch jedes Gelenk erkranken.
Die Ursache liegt in einer fehlgesteuerten Reaktion des Immunsystems: Es greift körpereigene Strukturen an und löst so die Entzündungen aus. Erste Anzeichen sind meist Schmerzen und Schwellungen der betroffenen Gelenke.
Charakteristisch für die rheumatoide Arthritis ist ein wechselhafter Verlauf: Auf Phasen mit akuten Beschwerden folgen Zeiten, in denen die Symptome deutlich nachlassen können.
Rheuma und die Ernährung

Die Ernährung kann einen spürbaren Einfluss auf Entzündungsprozesse im Körper haben. Bestimmte Nährstoffe können diese verstärken, andere wiederum abschwächen. Deshalb lohnt es sich, bei Rheuma genauer auf die Auswahl der Lebensmittel zu achten.
Ein wichtiger Punkt ist die Arachidonsäure. Sie dient dem Körper als Ausgangsstoff für entzündungsfördernde Substanzen. Sie steckt vor allem in tierischen, fettreichen Lebensmitteln. Dazu zählen zum Beispiel Fleisch und Wurstwaren, Vollmilchprodukte oder Eier (vor allem das Eigelb). Wer seinen Speiseplan entzündungsbewusster gestalten möchte, sollte diese Lebensmittel eher in Maßen genießen.
Stattdessen empfiehlt es sich, häufiger zu Lebensmitteln wie Vollkornprodukten, Kartoffeln, frischem Obst und Gemüse sowie fettarmen Milchprodukten zu greifen. Auch Fettfische wie Lachs, Hering, Makrele oder Thunfisch können Teil einer ausgewogenen Ernährung sein.
Besonders günstig wirken sich Omega-3-Fettsäuren aus. Sie stehen in gewisser Weise im Gegensatz zur Arachidonsäure und können Entzündungsprozesse positiv beeinflussen. Gute Quellen sind hochwertige Pflanzenöle wie Rapsöl, Leinöl oder Weizenkeimöl – und ebenfalls die genannten Fettfische.
Darüber hinaus spielen Vitamine und Spurenelemente eine Rolle. Die Vitamine E, C und A sowie die Mineralstoffe Selen und Zink unterstützen den Körper dabei, sogenannte freie Radikale unschädlich zu machen. Diese aggressiven Moleküle könnten sonst das Gewebe zusätzlich belasten.
Alltagshelfer bei Gelenkbeschwerden

Um die Gelenke zu entlasten und die alltäglichen Verrichtungen gut meistern zu können, gibt es eine Vielzahl von Lösungen. Produkte, die das Bücken oder Strecken verringern, das Aufstehen und Hinsetzen erleichtern, aber auch Küchenhilfen, die bei der Zubereitung von Speisen nützlich sind. Außerdem gibt es eine breite Auswahl von Hilfsmitteln für die Körperpflege und zur Linderung von Schmerzen.
Gelenke im Haushalt schonen
Das Öffnen von Marmeladengläsern oder Sauren Gurken kann anstrengend sein! Ein Schraubgefäßöffner lässt den Unterdruck entweichen, sodass Schraubgläser kraftsparend und gelenkschonend aufgedreht werden können. Spezielles Besteck mit großen, rutschfesten Griffen hilft beim Essen. Eine Schere mit großen Grifföffnungen, in denen alle Finger Platz finden, erleichtert das Schneiden bei eingeschränkter Fingerbeweglichkeit und Kraft. Weich gepolsterte Griffe können dabei den Druck absorbieren. Verschiedene Greifhilfen erleichtern das Erreichen von Gegenständen auf dem Regal oder am Boden.
Mobilität zu Hause erleichtern
Ein Aufstehkissen kann das Sitzen und Aufstehen erleichtern. Durch seine spezielle Form unterstützt es eine aufrechte, ergonomische Sitzhaltung und schont Rücken und Hüfte. Beim Aufstehen hilft die leichte Kippung des Beckens, wodurch Hüfte und Knie entlastet werden. Ein flexibler Drehsitz kann den Alltag deutlich angenehmer machen. Er eignet sich sowohl für den Einsatz im Auto als auch zu Hause, zum Beispiel auf Stühlen oder Sesseln ohne Armlehnen. Auch beim Hinsetzen, Aufstehen oder beim Ein- und Aussteigen aus dem Auto erleichtert er die Drehbewegungen. Auf diese Weise lassen sich Rücken, Hüften und Knie entlasten.
Körperpflege und Wohlbefinden
beim Duschen kann ein Duschhocker Erleichterung bieten und dabei helfen, sich rundum sauber und gut gepflegt zu fühlen. Wenn die Beweglichkeit in der Schulter eingeschränkt ist, kann die sogenannte „3. Hand“ den Alltag erleichtern. Sie besteht aus einem langen, ergonomisch geformten Griff, der mit verschiedenen Aufsätzen kombiniert werden kann. So wird es einfacher, den Rücken zu erreichen – sei es zum Waschen, Massieren oder Eincremen.
Alternative Anwendungen bei Rheuma
Wie immer ist bei alternativen Heilmethoden Vorsicht geboten, aber es gibt Ansätze, die vielversprechend sind. So ist etwa bekannt, dass Ingwer entzündungshemmend wirken kann. Bei Rheuma werden seit Kneipps Zeiten auch immer wieder Brennnesseln angewendet und gegen Gonarthrose soll Kurkuma, auch als Gelbwurz bekannt, helfen.
Kurkuma kann Knieschmerzen bei Gonarthrose lindern

Ein Extrakt aus Kurkuma (Curcuma longa) hat in einer Studie bei Patienten mit Kniearthrose die Schmerzen reduziert. 70 Betroffene erhielten über 12 Wochen zweimal täglich 500 mg Kurkuma-Extrakt oder ein Placebo.
Die Patienten berichteten über eine spürbare Verringerung der Knieschmerzen. Veränderungen am Gelenkerguss oder der Knorpeldicke konnten jedoch nicht eindeutig nachgewiesen werden.
Kurkuma wird schon lange in der traditionellen indischen und chinesischen Medizin verwendet. Diese Studie zeigt nun erstmals, dass es auch bei Kniearthrose im Alltag Schmerzen lindern kann – eine Wirkung auf Gelenkstruktur oder Schwellung ist aber bisher nicht belegt.
Brennnesseln gegen Rheuma?

Studien deuten darauf hin, dass Pflanzenstoffe aus der Brennnessel auf bestimmte Entzündungsprozesse wirken, die bei rheumatischen Erkrankungen eine Rolle spielen. Dazu gehören natürliche Hemmstoffe, die entzündungsfördernde Botenstoffe beeinflussen.
Besonders wirksam scheinen ungesättigte Fettsäuren, die entzündungshemmende Kaffeoyläpfelsäure und bestimmte Flavonoide wie Rutin zu sein. Erste Hinweise auf eine positive Wirkung gibt es bei Arthrose und Arthritis, ein klarer klinischer Nachweis steht bisher aus.
Man sollte sich vielleicht nicht gleich komplett in die Nesseln setzen, aber durch die durchblutungsanregende Wirkung, die durch den „Brenneffekt“ entsteht, kann der Abbau von entzündungsfördernden Stoffen angeregt werden.
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Bildnachweis: Titelbild von peopleimages.com auf Adobe.stock , Foto "Hering" von Jacob Yavin auf Pexels.com , Foto "Brennnessel" von Frauke Riether auf Pixabay, Bild „Kurkumawurzeln“ generiert mit Sora
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